Old Laura Homestead - Rinyirru Nationalpark


Old Laura Homestead	Old Laura, Gebäude	Fleischhaus


Blühende Palmen	Fleischhaus	Schmiedhaus


Stockjard	Stockjard	Stockjard

Shoppingliste für 6 Monate

Mal eben in den Supermarkt gab es in den abgelegenden Gegenden nicht. Selbst heute ist es schwierig. Wer nur alle sechs Monate einkaufen konnte benötigte eine gute Shoppingliste und einen riesen Trolly. Als Beispiel die Liste von Evelyn Maunsell, die Anfang des letzten Jahrhunderts auf Mount Mulgrave lebte:

4 Fässer Mehl (in 50-Pound Säcken), 1 Faß grobes Salz, 1 Sack feines Salz, 12 Säcke á 70-Pounds Zucker, 1 Sack braune Zucker (für Spiced Beef), 1 große Kiste Tee, je 2 Kisten á 28-Pounds Rosinen, Korinthen und Sultaninen, je 20 Pounds Cream of Tatar (Weinsäure) und Natriumkarbonat, 2 Kisten Konfitüre, je 1 Kiste (202-Pounds Dose) Zuckerrohrsirup und Golden Sirup, 6 Säcke polierten japanischen Reis, 3 Säcke unpolierten chinesischen Reis, 1 großes Fäßchen Currypulver, je 2 Kisten á 10-Pound mit getrockenten Aprikosen, Pfirsich, Backpflaumen und Äpfeln, 1 50-Pound Sack getrocknete Erbsen, 1 Sack Kartoffeln, 1 Sack braune Zwibeln, je 1 Kiste Holbrooks Souce und Tomatensauce, je 1 kleine Kiste Zitronenextrakt und Vanille, 12 Pounds Hopfen, 2 Kisten á 1 Ounce Bittersalz

Frischfleisch gab es auf einer Rinderfarm genug. Dies sind natürlich nur die Nahrungsmittel, eben was 1912 so üblich war.

Quelle: » Hector Holthouse: S'pose I Die

Die europäische Besiedlung dieser Gegend begann 1872 mit der Expedition von William Hann. Noch heute überquert der Weg den North Kennedy River dort wo auch Hann diesen überquerte. Das Land versprach fruchtbar zu sein. 1879 wurde Laura Old Station vom irischen Immigranten Fergus O'Beirne gegründet und im Oktober des Jahres wurde der Pachtvertrag für die Viehzucht unterzeichnet.

Die Aboriginals waren natürlich alles andere als begeistert über die Eindringlinge und wehrten sich kriegerisch mit Überfällen. Auch wenn die Rinder gutes » Tucker waren. Konflikte waren vorprogrammiert.

Das Leben auf diesen Stations war auch sonst hart. Am Anfang gab es nichts als den Bush. Der erste Homestead war meistens nie mehr als ein Schuppen aus Wellblech und auch heute sieht das große prächtige Hauptgebäude von Old Laura Station nicht wirklich prächtig aus. Vor allem wenn man es mit den Gebäuden aus dieser Zeit in Cooktown und Cairns vergleicht.

Das Leben auf den Farmen war einsam. Einen großen Teil des Jahres war man durch die Überflutungen der » Wet abgeschnitten und auch sonst war der Ritt in die Stadt beschwerlich.

Der Homestead bestand aus einem Holzrahmen (von Leichhardt Bäumen) auf Stelzen mit einem Eisendach. Der Fußboden bestand aus » zerstrampften Termitenbauten. Nach dem Tod von Fergus O'Beirne im Jahre 1896 ging die Pacht an O'Beirne and Company. Die ältesten Gebäude auf dem Grundstück stammen aus dem Jahr 1892.

1925 ging der Besitz von Laura Station an Patrick Bernard Grogan und David Joseph Grogan über. Der Besitzwechsel läutete weite Baumaßnahmen ein. Das Hauptgebäude wurde erweitert und eine Toilette wurde gebaut. Nebengebäude für Sattlerei, Werkstatt, das Fleischhaus und Unterkünfte für die Station Hands enstanden.

Die Gebäude wurden bis 1966 genutzt. Dann ging das Land an die Lakefield Cattle Company über, welche auch Lakefield Station kaufte und den Hauptsitz nach New Laura verlegte. In den darauf folgenden Jahren wurde viel zerstörrt. Zwanig Jahre nach der letzten Nutzung wurde mit der Restaurierung begonnen und die Gebäude in den heutigen Zustand versetzt.

Quellen: » IAParks Lakefield NP

Tagebuch: Sonntag, 4. August 2002

Smoko ist am Old Laura Homestead. Die Zufahrt ist voll Bulldust und zwei freiwillige Fotografen merken erst zu spät worauf sie sich bei der Einladung für Aktionfotos eingelassen haben. Wie gut, daß ich nicht ausgestiegen bin. Die beiden sind eingestaubt von oben bis unten. Der Homestead wurde in den letzten Jahren Restauriert und gibt einen guten Einblick in das Leben der ersten europäischen Siedler.

gespeichert am: 07.03.2012
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